Qualitätsmanagement bei E-Klausuren
Jens Bücking, Universität Bremen
Wie alle Prüfungsformen, die im rechtlichen Sinne Einfluss auf die freie Berufswahl haben, stellen auch E-Klausuren sehr hohe Ansprüche an das Qualitätsmanagement. Jede E-Klausur ist ein sensibles Projekt mit einer unverrückbaren Deadline und dem Anspruch, dass zum Prüfungszeitpunkt technisch, organisatorisch und inhaltlich keine gravierenden Fehler auftreten. Neben Beratung, Schulung und Support ist das Risikomanagement somit eine der wichtigsten Aufgaben der Servicestelle. Aufbauend auf einer Prozessanalyse und –modellierung werden mögliche und tatsächlich aufgetretene Risiken und Störungen identifiziert, analysiert und bewertet, um dann in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess Maßnahmen zur Risikominimierung einzuführen und zu optimieren. Der Beitrag zeigt hierzu vor dem Hintergrund der seit 2004 an der Universität Bremen gesammelten Erfahrungen eine Reihe von Beispielen. Eine wichtige Rolle spielt das 2007 eröffnete Testcenter als infrastrukturelle Basis der E-Assessment-Services. Hier werden aktuell ca. 16.000 Prüfungsleistungen in 180 Veranstaltungen als E-Klausur abgenommen. Gegenüber der vorherigen PC-Pool Lösung konnte die Durchführungssicherheit gesteigert, der Ressourceneinsatz pro Prüfung deutlich reduziert sowie Performanz und Vielfalt der Prüfungsszenarien erhöht werden. Neben dem Einsatz des professionellen Prüfungssystems der Firma LPLUS hat sich die im ZMML entwickelte Software ExamControl für die Unterstützung und Kontrolle der Prüfungsprozesse bewährt. Ein Ticket-System sorgt dafür, dass die prozessbegleitende Kommunikation an zentraler Stelle dokumentiert und verfolgt werden kann. Neben diesen technisch-organisatorischen Maßnahmen werden eine Reihe von Serviceleistungen angeboten, die die Lehrenden bei der Steigerung der Prüfungsqualität unterstützen.