Zahllose Arbeitsprozesse sind heute direkt von Informatikmitteln abhängig. So ist in vielen Bereichen eine Arbeit ohne Computer undenkbar geworden, beispielsweise in den Bereichen Ingenieurswesen, Statistik, Biochemie, Gestaltung, Design oder in der Informatik selbst. Wie Arbeit und Forschung ist auch die Lehre an Hochschulen heute weitgehend digitalisiert, eine Entwicklung die auch nicht vor dem Prüfungsbereich Halt macht.

Die ETH Zürich führt seit Dezember 2012 Online-Prüfungen mit einer virtuellen Desktopinfrastruktur (VDI) und Safe Exam Browser (SEB) durch. Mit dieser Architektur kann Studierenden in Prüfungen ein gegen Betrug abgesicherter Zugang auf Software, Dateien oder Internetressourcen gewährt werden. Kompetenzorientierte Prüfungen, die zumeist komplexe Prüfungsszenarien aufweisen, können auf diese Weise effizient und zuverlässig administriert werden. Die technischen Konzepte bieten sehr hohe Sicherheitsstandards, was die Verfügbarkeit und die Nachvollziehbarkeit von elektronischen Prüfungen betrifft. Die Infrastruktur der ETH Zürich ist zurzeit für bis zu 250 gleichzeitige Einzelprüfungen skaliert.

In diesem Artikel stellen wir unsere Überlegungen zur Einführung des Systems dar, dessen Konzepte und bieten einen detaillierten Überblick der verwendeten Architektur. Der Artikel schließt mit einem kurzen Blick in die nähere Zukunft im Bereich Online-Prüfungen an der ETH Zürich.