Der Progress Test Medizin – eine multizentrische Kooperation zur Erfassung individueller Lernverläufe im Medizinstudium
Sebastian Schubert, Charité – Universitätsmedizin Berlin
In diesem Beitrag werden das Konzept des Progress Testings, dessen Umsetzung im deutschsprachigen Progress Test Medizin (PTM) und die Chancen und Herausforderungen der computergestützten Durchführung dargestellt.
Progress Testing ist die longitudinale Messung des Lernfortschritts in einem Lernprozess. Über die Dauer des Lernprozesses wird mit inhaltsäquivalenten Tests wiederholt das Wissen erfasst, das die Lernenden am Ende des Lernprozesses erworben haben sollen. Damit kann für jeden Lernenden eine individuelle Lernfortschrittsentwicklung abgebildet und mit anderen Lernenden verglichen werden.
Der Progress Test Medizin (PTM) ist ein Kooperationsprojekt von 14 deutschen und 3 österreichischen medizinischen Fakultäten. Er wird seit 1999 von der Arbeitsgruppe „Progress Test Medizin“ entwickelt. Jeder Test besteht aus 200 Multiple-Choice-Fragen, die das Wissen abbilden, das Medizinstudierende am Ende ihres Studiums erworben haben sollen. Er wird zweimal pro Jahr angeboten und ist an allen kooperierenden Fakultäten formativ. Im Wintersemester 2014/2015 nahmen ca. 10.000 Studierende teil.
Sechs Kooperationspartner führen den PTM computergestützt durch. In Berlin nutzt die Charité dazu das E‑Examination Center (EEC) der Freien Universität. Vorteile der computergestützten Durchführung sind der Wegfall von Testunterlagen auf Papier und die sofortige Rückmeldung an die Teilnehmer. Andere Vorteile der computergestützten Durchführung, v.a. die Verwendung von Fotos, Audios und Videos, sind für den PTM zur Zeit nicht nutzbar, da die Mehrheit der Kooperationspartner den PTM noch auf Papier durchführt. Nachteile der computergestützten Durchführung sind die Kosten und die begrenzte Anzahl der Plätze im EEC.
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